Eric Bibb Spirits & The Blues

SACD-19421_thumbnail.jpgSACD 19421

LP 19401

AM 19401

 

Das 1994 veröffentlichte Doppelalbum „Spirit & The Blues“ bedeutete den endgültigen internationalen Durchbruch für Eric Bibb. Das Album wurde mit Kritikerlob und Preisen überhäuft (u.a. „Record to die for“ – Award in den USA) und ist bis heute das Eric Bibb-Album schlechthin. Das Gesangsquartett The Deacons und die schwedische Begleitband um den Gitarrenvirtuosen Göran Wennerbrandt musizieren kongenial und entwickeln bei einer Vielzahl unterschiedlichster Songs ein sicheres Gespür für die richtige Balance zwischen Vituosität und Zurückhaltung, um den Charakter, die Botschaft und das Arrangement wie selbstverständlich wirken zu lassen.
Ein grandioses Album!


Obgleich schon fünf Jahre alt, ist uns diese außerordentlich wohlklingende Vinyl-Produktion des schwedischen Labels OPUS 3 eine Besprechung wert. Bei der aktuellen 180-Gramm-Pressung, die mit 45 Umdrehungen pro Minute läuft, darf nämlich jeder Vinyl-Liebhaber audiophile Höhenflüge erwarten. Eric Bibbs Equipment für diese Aufnahme ist schnell aufgelistet: Ein AKG C-24 Röhrenmikrofon, ein Custom-built Tube Mischpult sowie eine solide Telefunken-Bandmaschine Magnetophon M-28C erzeugen den Stoff, aus dem die Träume sind, oder besser gesagt, der Bibbs Träume für den Zuhörer konservierte. Hier gibt es keinerlei Overdubs oder Nachbearbeitung. Erics sparsam instrumentiertes Songmaterial sollte auf möglichst direktem Wege zugänglich sein. Der junge New Yorker ist selbsterklärter Folkmusiker und betrachtet den Blues, der hier zweifellos im Vordergrund steht, nur als eine Facette seines musikalischen Könnens. Leider blieb sein begnadetes Talent bisher nicht mehr als ein Geheimtip, denn für die Fahrwasser diverser Blues-Revivals war Bibb stets zu sperrig und – Gott sei Dank – zu eigensinnig.
Doch dank des Erfolges seines Kollegen Keb Mo entdeckten einige Liebhaber des unprätentiösen Bluesgesanges auch den leisen Einzelkämpfer vom Big Apple. Es scheint schon beinahe legendenhaft, daß sich ausgerechnet in Schweden musikalische Mitstreiter sowie ein sensibles Produzententeam fanden, die Erics Musik ohne auf Kommerz schielende Kompromisse förderten. Gerade in der Verweigerung von ausufernder Studio-Technik wird man der Zartheit und Zerbrechlichkeit seiner Songs gerecht.
Bibb gehört ohne Umschweife zu der Sorte Künstler, die allein mit Stimme und Gitarre über 15 Titel hinweg ein Publikum packen können. Produzent und Toningenieur Jan-Eric Persson sei Dank für den Mut, dies zu erkennen und in Erics
Klangwelten einzugreifen. Ein kleines Meisterwerk, nicht nur für Vinylanhänger. Udo Pipper in STEREO 12/1999

Eine der ultimativen Blues-Scheiben, endlich als LP. Unbedingt bestellen! Robert Schmitz-Nienhaus in HÖRERLEBNIS #29 (Oktober 1999)

Dieser Longplayer mit gospelgetränktem Blues wurde schon 1994 mit erlesenem Röhrenequipment und einem minimalistischen, rein analogen Signalweg aufgenommen. Angesichts des enorm natürlichen, dynamischen Klangs der erst jetzt veröffentlichten LP-Version fallen auch Digitaljünger vom Glauben ab. Das in Schwedens letztem aktiven Presswerk hergestellte Doppelalbum läuft auf 45 Umdrehungen und ist perfekt gefertigt. Es ist sowohl in audiophiler als auch in musikalischer Hinsicht ein Volltreffer und damit eine echte Kostbarkeit.   AUDIOPHILE 1/2000

Falls es sich noch nicht herumgesprochen haben sollte: Eric Bibb hat vor seinem Wechsel zur Major Company and Mike Wernons Code Blue – Label für das ganz besonders auf Wohlklang bedachte OPUS 3 – Label schon ein paar Platten aufgenommen, die ihn als einen der herausragenden Country-Blues-Praktikanten der 90er Jahre auswiesen.
…Der Gospel/Blues-Mix von Spirit & The Blues ist kein brandneues Konzept. Aber damit weckt das Album angenehmste Erinnerungen an den frühen Cooder. Der heimliche Star dieser Platten ist Bottleneck-Virtuose Göran Wennerbrandt, der mit seinem Spiel diese Aufnahme richtig adelt. … [so] gehört es zu den ganz großen Vergnügungen, diesem Könner auf den Platten von Eric Bibb zuhören zu dürfen.  Franz Schöler in ROLLING STONE (dt. Ausgabe) 5/1998 zur LP-Veröffentlichung

Die OPUS 3 – Produktion „Spirit & The Blues“ lockt den Audiophilen mit Vinyl satt. Die Songs des bereits auf CD erschienenen Albums wurden auf zwei Scheiben verteilt. Die recht kurzen Spielzeiten pro Seite erlaubten es, die Folie mit 45 UpM zu schneiden. Und das erweist sich auch hier als dem Klang durchaus förderlich: Stimmen und Instrumente erklingen sehr frisch und dynamisch. Details wie Griffgeräusche gibt´s in Hülle und Fülle. … Da die Aufnahmen in bester OPUS-Tradition in natürlicher Akustik stattfanden und auf jegliche Art elektronischer Manipulation verzichtet wurde, darf man sich einer Menge Rauminformationen erfreuen. Schön, daß OPUS nach längerer Enthaltsamkeit wieder aktuelle Produktionen auf Platte herausbringt.  ! Image hifi #29 (5/1999)